Am Montag war Spatenstich, unfassbar. Ich konnte an dem Tag keinen großen Text schreiben. Zu unwirklich. Denn der Kampf der letzten Monate schien endlos. Und zwischendrin habe ich auch nicht mehr daran geglaubt diesen Tag zu erleben. Mit harten Kämpfen meine ich harte Kämpfe - nicht nur so dahin gesagt als Lückenfüller für einen Text. Die lange Suche nach einem Grundstück, aber vor allem die Genehmigung zu diesem Bau haben mir psychisch und physisch alles abverlangt und zwischendrin auch irgendwie fast das Genick gekostet.
Es gab Momente, da wollte ich einfach nicht mehr und das obwohl ich für kaum etwas mehr brenne wie für dieses Unternehmen und meine Produkte. Im nächsten Leben ist mein Ziel den Nobelpreis in Physik zu bekommen. Ich habe mit Physik nicht viel am Hut, bin mir mittlerweile aber sicher, dass das kaum schwerer sein kann als hier ein Unternehmen zu bauen, das nicht 100% der Norm entspricht.
Ich liebe es Unternehmerin zu sein, Dinge zu erschaffen, neu zu denken, eigene Ideen umzusetzen, Mitarbeitern Arbeit zu geben und damit einen positiven Beitrag zu leisten. In den letzten Monaten war ich kaum noch Unternehmerin, denn ich hab mich hauptsächlich mit den Hürden der Bürokratie auseinander gesetzt und mit Beamten und Gutachtern im Akkord telefoniert.
Dabei musste ich mal wieder erleben, dass man als kleines, nettes Mädchen NICHTS erreichen kann, wenn man nicht zwischenzeitlich mal ordentlich auf den Tisch klopft. Wer am lautesten schreit gewinnt. Traurig. Das kostet unfassbar viel Energie.
Dauernd gab es neue Hindernisse - die schossen wie Pilze aus dem Boden. Es glich mitunter einem wirklich schlechten Kabarett . Den kleinen Handwerksbetrieb kann man natürlich gern öfter im Kreis schicken. Ich hab nicht aufgegeben mich nicht biegen lassen und mir auch mein Ziel nicht nehmen lassen es genauso zu machen wie ich das möchte. Jetzt sind die Bagger da und ich kann hoffentlich ein wenig Luft holen.